Sieg in der Teamwertung für das Campana Racing Team in Schleiz
Nach den bisher sehr guten Ergebnissen im German Cycling Cup standen am 23. Juni in Schleiz mit Franziska Scheffler, Anja Berg, Tobias Berg, Marco Hoffmann, Felix Pembaur, Jan Küpper, Mike Milling und Julius Drees acht Fahrer des Campana Racing Teams mit ihren Rennrädern an der Startlinie. Gefahren wurde im Südosten Thüringens auf der ältesten Naturrennstrecke Deutschlands, dem „Schleizer Dreieck“. Auf jeder Runde galt es, bei ständigem Auf und Ab 7,6 Kilometer und knapp über 100 Höhenmeter zu überwinden. Anja nahm die Kurzdistanz auf sich, während der Rest des Teams auf der 76 Kilometer-Strecke vertreten war. Vor dem Rennen hatten wir uns Hoffnungen auf gute Ergebnisse gemacht, doch dass ein Sieg in der Teamwertung gelingen würde, hatte keiner erwartet…
Lustige Anreise, Warm-up und gelungene Schuhtrocknung
Da das Rennen am Sonntag stattfand, haben wir den Samstag für die fast 450 Kilometer lange Anreise genutzt. Glücklicherweise konnten wir alle Bikes in einem Transporter mitnehmen, so dass wir komfortabel unterwegs waren. Wir haben die Fahrt zur optimalen Vorbereitung genutzt, es wurden Renntaktiken ausgefeilt, über Material diskutiert und „Power Naps“ gemacht. Zwar haben wir die Unterkunft aufgrund einer falsch eingegebenen Adresse nicht sofort gefunden, aber dafür konnten wir uns sich schon einmal mit der landschaftlich sehr schönen Gegend anfreunden und den einen oder anderen Trabbi beäugen.
Gleich nach der Ankunft in der scherzhaft als schicke „Fünf-Sterne Villa“ angekündigten und gemütlichen Unterkunft wurden die Rennmaschinen vorbereitet und eine kleines Warm-Up, mit dem Ziel die Startunterlagen abzuholen, durchgeführt. Das Wetter meinte es leider nicht gut mit uns, so dass wir unfreiwillig Stopps an Tankstellen und Bushaltestellen einlegen mussten. Die gute Laune ließen wir uns dadurch aber nicht verderben und veranstalteten anschließend unsere eigene Pasta-Party in der Unterkunft. Dabei kam die Idee auf, die klitschnassen Radschuhe im Backofen zu trocknen. Das führte dann bei einigen Schuhen zu leichten Auflösungserscheinungen und noch dazu breitete sich ein Geruch von „Hundefutter“ aus, was zur allgemeinen Belustigung beitrug und das Team im wahrsten Sinne des Wortes noch mehr „zusammenschweißte“. Mit Planungen der nächsten Rennen und Wassermelone ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.
Der lebendige Wecker und Track-Check
Am Morgen hieß es, bei bestem Radfahrerwetter früh aufstehen, um wie empfohlen drei Stunden vor Rennbeginn um neun Uhr zu frühstücken. Mit den Worten und der Melodie von „Jede Zelle meines Körpers ist glücklich…“ erschallend aus dem Mund des lebendigen Weckers war die Motivation der gesamten Crew sofort auf dem höchsten Level. An der Rennstrecke angekommen wurde die Strecke gemeinschaftlich abgefahren, um mögliche Gefahrenstellen zu kennen. Das Fazit nach dieser Besichtigung war: „An den harten Anstiegen können wir unsere Stärken bergauf optimal einsetzen“.
Zwei Gesamtsiege für die Campana Fahrerinnen
Ihre Kletterfähigkeiten setzten unsere beiden Fahrerinnen Anja und Franziska optimal ein und sicherten sich auf den jeweiligen Distanzen den Sieg. Anja Berg gewann die Master 2 Klasse der Frauen mit über drei Minuten Vorsprung. In der Gesamtwertung bedeutete dies ebenfalls einen ersten Platz. Echten Teamgeist bewies sie dann beim Anfeuern nach Beendigung ihres Rennens, als die anderen Teammitglieder noch fünf Runden zu bewältigen hatten.
Franziska fuhr taktisch ein hervorragendes Rennen, in dem sie von einer Gruppe zur anderen immer weiter nach vorne fuhr. Dies lässt sich an ihren enorm konstanten Rundenzeiten und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 35 km/h auf der bergigen Strecke erkennen. In ihrem erst zweiten Rennradrennen überhaupt gewann Franziska sowohl die Altersklassen- als auch die Gesamtwertung auf der 76 km-Distanz.
Optimaler Rennverlauf für die Jungs
Das gesamte Campana Racing Team konnte sich in einer der vorderen Startreihen positionieren, was sich gleich zu Beginn des Rennens als sinnvoll herausstellte, da sofort voll gefahren wurde und keine Eingewöhnungsphase blieb. In den ersten Runden wurde das Tempo auf der Mitteldistanz gerade am Anstieg immer wieder forciert, wodurch sich schnell eine Führungsgruppe bildete. Auf dem vom Gegenwind geprägten Flachstück des Rundkurses galt es, keine Lücken entstehen zu lassen und Kräfte zu sparen. Als Team funktionierten wir hervorragend, so dass wir bei jedem Ausreißversuch mit einem, manchmal sogar auch mit zwei Fahrern vertreten waren. Durch die Gegenwindpassage gelang es jedoch niemandem, sich ausreichend vom Feld zu lösen und alles deutete auf eine Entscheidung am letzten Anstieg und im Zielsprint hin. Durch enorme kämpferische Leistungen gelang es uns bis dahin mit vier Fahrern für die Teamwertung in der ersten Gruppe vertreten zu sein. In einem spannenden Zielsprint einer 23-köpfigen Gruppe erreichten Julius, Marco, Felix und Jan die Plätze vier, fünf, zehn und achtzehn, womit wir uns für die Strapazen während des Rennens belohnten. Mit den Platzierungen 28 und 34 trugen Tobias und Mike zu einem klasse Teamergebnis bei.
Durch den Zusammenhalt untereinander und die starken Ergebnisse der Einzelfahrer belegte das Campana Racing Team den ersten Platz in der Teamwertung.
Das wurde bei der anschließenden Siegerehrung natürlich gebührend gefeiert.
Wir freuen uns alle schon auf das nächste Rennen des German Cycling Cups.
Zunächst heißt es in den nächsten Wochen aber erst einmal am Ruhrsee, in Haltern und bei der Night on Bike in Radevormwald die Wälder auf den MTB-Reifen unsicher zu machen.
Die Einzelergebnisse im Überblick
Anja Berg (Platz 1 gesamt); AK MAS2 (Platz 1)
Franziska Scheffler (Platz 1 gesamt); AK MAS1 (Platz 1)
Julius Drees (Platz 4 gesamt); AK Männer (Platz 2)
Marco Hoffmann (Platz 5 gesamt); AK Männer (Platz 3)
Felix Pembaur (Platz 10 gesamt); AK Männer (Platz 6)
Jan Küpper (Platz 18 gesamt); AK Männer (Platz 7)
Tobias Berg (Platz 28 gesamt); AK MAS1 (Platz 15)
Mike Milling (Platz 34 gesamt); AK MAS1 (Platz 18)