Keine andere Region in Deutschland hat auf so kleinem Raum diese Vielzahl von Talsperren und Seen wie wir hier direkt vor der Haustüre finden, ein ideales Gelände für das Gravelbike. Die insgesamt 12 Talsperren wurden zwischen den Jahren 1899 und 1985 erbaut. Wobei 6 von ihnen für die Trinkwasserversorgung der Menschen im Bergischen Land genutzt werden.
Ich möchte euch jetzt auf meine Lieblingsrunde entführen:
Los geht es vom Geschäft in der Industriestraße in Burscheid. Der Einstieg der Balkantrasse in Richtung Hilgen ist schnell gefunden und die Strecke führt uns über Wermelskirchen, Bergisch Born weiter in Richtung Remscheid. Also ruhiges Einrollen ist angesagt. Bis wir dann kurz vor Remscheid-Lennep die asphaltierte Trasse verlassen dürfen. Auf schmalen Waldwegen bewegen wir uns in Richtung Eschbachtalsperre und passieren kurz darauf die Panzertalsperre in Lennep. Die Streckenführung wechselt noch zwischen Asphalt und leichtem Schotter und bringt uns zur ersten großen Talsperre des Bergischen Landes – der Wuppertalsperre – welche der Hochwasser- und der Niedrigwasseraufhöhung der Wupper dient. Sie liegt im Städtedreieck Remscheid, Radevormwald und Hückeswagen und lockt viele Erholungsuchende ist aber selten überlaufen. Auf einem Schotterweg geht es entlang der Wasserkante stetig bergauf und ab, abgehende Wanderwege von dem Rundweg lassen jede Menge Spielraum, um die Streckenführung zu verändern. Die Ausblicke auf die Talsperre sind immer wieder überwältigend für mich, sie bieten Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen.
Wir überqueren die Krähwinklerbrücke und fahren entlang des Rundweges in Richtung Wuppervorsperre. Wir rollen entlang der Vorsperre und machen uns auf den Anstieg in Richtung Mitberg. Wieder ein Wechsel von asphaltierten schmalen Straßen, Wald- und Schotterwegen bevor wir die Rader Straße kreuzen und uns auf die Feldwegabfahrt in Richtung Bevertalsperre begeben. Jetzt kommt mit dem Crosser schon mächtig Fahrspaß auf und Vorsicht ist angesagt, da die Waldwege ihren Untergrund immer wieder durch das Befahren von Landfahrzeugen verändern. Nach einigen Kilometern durch Wiesen und Waldstücke erreichen wir die Seitenarme der Bevertalsperre und ein toller Ausblick aufs Wasser und die kleinen Segelschiffe bringt uns ein Lächeln ins Gesicht. Die Bevertalsperre ermöglicht unzählige Aktivitäten wie Wandern, Radfahren, Wassersportmöglichkeiten, Camping und vieles mehr. Wieder entlang der Wasserkante führt uns die Strecke auf einem befestigtem Waldweg in Richtung Bruch. Nur wenige Wanderer sind unterwegs, so haben wir freien Blick und fahren zügig voran. Kurz nach Bruch geht es über eine Straße den Berg hinauf in Richtung Egen. (dieser Ort erinnert mich immer wieder an meine vielzähligen Teilnahmen am Hückeswagener Triathlon Klassiker – höchster Punkt der Radstrecke)
Nach einigen weiteren Straßen Kilometern durch die schöne Mittelgebirgsregion Bergisches Land mit ihren Wiesen und Wäldern befinden wir uns in der Anfahrt zur Neyetalsperre mit ihrem schönen ca. 12 km langen Rundweg entlang des Ufers. Die tolle Strecke führt durch das Naturschutzgebiet rund um die Neyetalsperre, entlang der zahlreichen Buchten und endet an der Denkmal geschützten Staumauer mit der Anfahrt hoch zum Forsthaus. Weiter geht es auf Waldwegen entlang des Neyebachs in Richtung Ortskern Wipperfürth. Hier ist es an der Zeit, einen kurzen Kaffeestop einzuplanen, bevor wir die Anfahrt für unser nächstes Etappenziel, die große Dhünntalsperre, in Angriff nehmen. Über schmale Waldwege erst auf und ab geht es weiter durch das Mohlstal, dann passieren wir die Purd, Boxberg und finden den Einstieg am Einlauf der Dhünn auf den Rundweg der Talsperre. Die große Dhünntalsperre wurde zwischen den Jahren 1975 und 1985 gebaut und dient als Haupt-Trinkwasser-Bereitstellung für unsere Region. Wir folgen dem Rundweg auf der linken Seite direkt am Ufer gelegen (welcher in den Sommermonaten geöffnet ist) und genießen die tollen Ausblicke auf die Talsperre. Nach ca. 5 km flachem Waldweg passieren wir den Damm der Vorsperre und haben ein tollen ausschweifenden Blick auf die große Dhünntalsperre mit ihren vielen Seitenarmen. Dann wird die Strecke technisch anspruchsvoll und führt uns bergan nach Unterberg, um uns dann auf eine weitere technische Bergab-Passage zur kleinen Dhünnvorsperre zu begeben. Hier verabschieden wir uns von der Talsperre, um über einen Wanderweg nach Große Ledder zu fahren. Wir passieren den Ort Stumpf und Dabringhausen und erreichen das beliebte Eifgental. Hier teilen wir den Waldweg mit vielen Wanderern und nehmen bei der Rausmühle (Campana: Do-it-yourself Bike Service Station) die Straße hinauf auf die Balkantrasse, dieses mal in Richtung Opladen. Die letzten 7 km lassen wir die Tour über die Balkantrasse in Richtung Opladen ausrollen und beenden unsere Runde um die Talsperren des Bergischen Landes.