In Deutschland gibt es derzeit etwa fünf Millionen Rennradfahrer, die alle eines gemeinsam haben: Spaß am sportlichen Fahren auf einem leichten und wendigen Rennrad. Doch genau genommen gibt es schon lange nicht mehr nur »das« Rennrad, sondern eine Vielfalt unterschiedlicher Rennräder, die sich abseits der schmalen Reifen und des charakteristisch geschwungenen Lenkers deutlich voneinander unterscheiden. Welches Rennrad ist für dich also das richtige?
Spaß auf schmalen Reifen
Kaum ein Fahrrad ist so urtypisch wie das klassische Straßenrennrad. Diese leichtgewichtigen Rennräder verfügen über einen diamantförmigen Rahmen aus Aluminium, Carbon, Stahl oder Titan, der über ein leicht nach hinten abfallendes Oberrohr verfügt. Diese sogenannte Sloping-Geometrie der Rennräder sorgt für eine höhere Steifigkeit, wobei gleichzeitig Material und Gewicht eingespart werden. In Kombination mit dem vergleichsweise engen Radstand der 28-Zoll-Laufräder ergibt sich eine sportliche Sitzposition. Üblicherweise zeichnen sich klassische Rennmaschinen zudem durch eine 2-fach-Kurbel oder Kompaktkurbel sowie eine schmale Bereifung von 23 mm respektive 25 mm aus.
Ambitionierte Triathleten greifen hingegen zu einem besonders aerodynamischen Tri-Bike, das durch seinen tiefen Triathlonlenker eine besonders flache Sitzposition ermöglicht. Eine Alternative für längere Touren ist das komfortorientierte »Endurance-Rennrad«. Komfort-Rennräder bieten eine aufrechtere Sitzposition, einen stärker gepolsterten Sattel sowie in der Regel eine Kurbel mit drei Kettenblättern. Damit werden lange Touren angenehmer und Berge leichter zu bezwingen. Hinzu kommen breitere Reifen mit 28 mm respektive 30 mm Breite, die Schläge nochmals deutlich besser abfedern.
Mit dem Rennrad auf Abwegen
Wenn du mit deinem Rennrad auch einmal die Straße verlassen möchtest, bietet sich ein sogenanntes Gravel-Bike an. Diese insbesondere in den USA auch als Adventure-Rennrad bezeichneten Rennräder haben einen deutlich längeren Radstand. Außerdem verfügen sie über Rahmen mit stoßabsorbierenden Eigenschaften. In Kombination mit den bis zu 40 mm breiten Reifen eignen sich Gravel-Bikes ideal für unbefestigte Wege und bieten dabei durch die aufrechtere Sitzposition zusätzlichen Komfort. Ähnlich wie Mountainbikes setzen Gravel-Bikes auf bissige Scheibenbremsen. Die Trend-Bikes sind damit sowohl für Hobbysportler, die gerne abseits der Straße unterwegs sind, als auch für sportliche Pendler bestens geeignet.
Wenn du hingegen wirklich ins Gelände möchtest, ist ein robustes Cyclocross-Rennrad dein perfekter Begleiter. Diese Querfeldein-Rennräder verfügen über eine ähnlich kompakte Rahmengeometrie wie klassische Straßenrennräder und stehen diesen damit in puncto Agilität in nichts nach. Der Hauptunterschied besteht in den breiteren und leicht profilierten Reifen, die den Crosser geländegängig machen.
Neue Trends auf dem Rennradmarkt
Abseits dieser sehr verbreiteten Standard-Typen gibt es auf dem Markt einige Nischen, die durch spezielle Rennräder gefüllt werden. Besonders im Trend liegen die ehemals für Hochgeschwindigkeitsrennen auf der Bahn konzipierten Singlespeed-Rennräder. Diese haben sich als Alltagsräder junger Leute im Stadtbild etabliert. Diese technisch auf das Minimum reduzierten Rennräder haben einen gewissen Nostalgiefaktor. Zumal ihr Stahlrahmen noch über ein horizontales Oberrohr verfügt, das bei modernen Straßenrennen kaum noch zu sehen ist. Hinzu kommt der festmontierte Gang, weshalb ein solches Rennrad auch Singlespeed genannt wird.
Durch das Aufkommen von Trekkingrädern fast vollständig verdrängt, aber seit einigen Jahren wieder auf dem aufsteigenden Ast ist der Randonneur. Diese Langstreckenrennräder sind für Nonstop-Distanzen zwischen 200 und 1.200 Kilometern ausgelegt. Da solche Reiseräder in der Regel auch für den Gepäcktransport vorgesehen sind, ermöglichen sie nicht nur eine sehr aufrechte Sitzposition, sondern sind aus Haltbarkeitsgründen auch mit steifen Stahl- oder Titanrahmen ausgestattet. Eine Dreifach-Kurbel sorgt zusammen mit dem weiteren Radstand für mehr Laufruhe sowie einen erhöhten Komfort in bergigem Terrain.
Welches ist das richtige Rennrad für mich?
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